Die TuS aus Kirn reiste letzten Sonntag zum Hinspiel nach Mainz und die Stimmung in der Hauptstadt war wie immer bestens. Jedenfalls bei den Ärzten die unseren Toptorschützen auf Rechtsaußen, David Theysen, unter der Woche erfolgreich seines Blinddarmes entledigten. Der Patient ist wohlauf, stand aber natürlich noch nicht im Kader. Ebenso verzichten musste Coach Peter Schmidt auf unseren zweiten Linkshänder. Routinier Schek-Becker konnte der Arbeit nicht entrinnen und musste das Spiel mit schweißnassen Händen am Liveticker verfolgen. Als der Vorhang sich für das Oberstadtbalett vom HVW hob, erblickten die Fans auf den Rängen dafür einen anderen alten Bekannten: Marco Höhn, ehemaliger Mitspieler und Trainer sowie Weisenauer Handballlegende, hatte die Knieschoner angelegt und sollte uns mehr als einmal an diesem Abend wertvolle Hilfe leisten.
Mit der guten Deckungsleistung aus der zweiten Halbzeit in Nierstein galt es nun, der TuS die Butter vom Brot zu nehmen und die ersten acht Minuten gestalteten wir recht vielversprechend mit 5:1. Den geneigten Beobachter sollte es allerdings wenig verwundern, dass wir, wie so oft, die nächsten Minuten verpennten, und so stand es kurz vor Halbzeitende unentschieden. Als sich dann Andreas Cullmann von den Gästen zu einer Aktion aus der Kategorie „ganz dumme Nummer“ provozieren ließ, standen wir zu fünft am eigenen Kreis und mussten das 14:15 zu Pause in Unterzahl hinnehmen.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich ernüchternd wie die erste geendet hatte und in Minute 35 lagen wir vier Tore zurück. Dem beherzten Eingreifen von Rainer „Sperrmüll“ Panusch und Maggo Höhn war es zu verdanken, dass wir uns in der Folge zusammenrissen und die Fehlerquote im Angriff reduzierten. Der Mittelblock um Alexander Ubl verhinderte hinten das schlimmste und unsere Neuverpflichtung im Tor, Oli Teppich, stellte erneut unter Beweis, was Erfahrung und eine Portion Mut ausmachen können. Mit tollen Paraden hielt er uns im Spiel und bediente mit sehr langen und noch präziseren Pässen die Außen, die sich für das ganze Hin- und Herrennen fast ausnahmslos mit Toren belohnten. Einem munteren Treiben mit offenen Visieren setzte dann Rainer mit seinem Treffer zum 33:32 ein Ende. Zwei Punkte, die wir mit viel Herz und etwas Glück behalten konnten. Handballerisch war das sicher kein guter Schlusspunkt für die Hinrunde, die die Herren wegen einer Spielverlegung mit diesem Wochenende beschließen. Frohe Weihnachten und dann auf ein Neues!
Für den HVW warfen trotz unfassbar schwacher 7-Meter-Schützen glücklicherweise ein Tor mehr als der Gegner: Teppich (TW), Höhn (3), Panusch (5), Sandrock (7/1), Riemann (3), Hax (5), Rass (6), Cullmann (1), Ubl (3)
